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Bad Königshofen (hf). "Auszubildende sind die Perlen der Pflege, die sich später in die gesamte Pflegegemeinschaft einer Sozialstation einreihen," sagt Johanna Dietz, Leiterin der ambulanten Altenhilfe im Kreiscaritasverband Rhön-Grabfeld. Bestes Beispiel dafür ist Jasmin Haag aus Alsleben, die vor eineinhalb Jahren sich für die dreijährige Ausbildung zur Altenpflegerin entschied. Gelernt hat sie eigentlich Pharmazeutisch Technische Assistentin. Doch dieser Beruf füllte sie nicht aus. Sie wollte, wie sie selbst sagt, „näher am Menschen sein, helfen, mit Leuten sprechen, sie unterstützen und pflegen“. Für sie war es die richtige Entscheidung bei der Sozialstation St. Peter in Bad Königshofen zu lernen. Zur Zeit ist sie im Elisabethaspital, wo sie im Rahmen der Ausbildung 400 Stunden im stationären Bereich der Altenpflege ableistet.

Jasmin Haag hat eine Fünf-Tage-Woche und besucht die Fachschule für Altenpflege in Hofheim. Ihre Dienstzeit in der Sozialstation ist  häufig zweigeteilt und zwar von ca.  sechs bis zwölf und von 16.30 Uhr bis 20 Uhr. "Allerdings kann es da auch einmal später werden, je nach dem wie man bei den Besuchen fertig wird." Die Auszubildende gibt unumwunden zu, dass es die älteren Menschen sind, mit denen sie gerne umgeht, denen sie hilft, zur Seite steht und einfach für sie da ist. Deshalb sagt sie, sei die Arbeit in der Station mit den ambulanten Besuchen draußen bei den Pflegebedürftigen auch viel abwechslungsreicher, als in einen Seniorenpflegeheim. Was aber ist es, dass sie an diesem Beruf so fasziniert? Jasmin Haag denkt nicht lange nach und sagt, dass es der Umgang mit den Menschen ist, die ihre Hilfe brauchen und diese dankbar annehmen. "Da reicht oft schon ein Lächeln oder ein Händedruck!"

Natürlich ist oftmals Geduld notwendig, Ruhe und Gelassenheit sind gefragt und man muss in allen Situationen die Ruhe bewahren. Oftmals kommt schon Freude auf, wenn Jasmin eine Wohnung betritt und sie mit "Ach, da kommt ja meine Lieblingsschwester," begrüßt wird. Die Auszubildende erwähnt auch die Pflegeentlastungstage in der Sozialstation St. Peter in Bad Königshofen, wo man den einen oder anderen wieder trifft und sich Zeit für ihn nimmt. "Junge Menschen, die diesen Beruf ergreifen und mit den zu Pflegenden umgehen können, sind ganz wichtig," fügt Johanna Dietz an. Sie fügt an, dass die Auszubildenden die vollen Tarifleistungen erhalten, 30 Tage Urlaub, natürlich Weihnachtsgeld und Brutto  im zweiten Ausbildungsjahr 1.102 Euro verdienen. Die Ausbildung geht über drei Jahre. Die Caritas Sozialstationen haben in den vergangen Jahren schon drei Azubis in Bad Königshofen, Jasmin Haag ist die Vierte, und vier  in der Sozialstation St. Kilian in Mellrichstadt ausgebildet. Ab September ist ein Wiedereinstieg möglich.

"Man muss Menschen mit ihren Krankheiten, auch mit ihren Gewohnheiten, kennen und mit ihnen umgehen können," sagt Jasmin Haag. Kleinigkeiten, die eigentlich selbstverständlich sind, gehören dazu: Anklopfen, bevor man ein Zimmer betritt, zuhören, sich Zeit nehmen und auf die zu Pflegenden eingehen. "Ich bin nur der Gast in diesem Haus!"  Zum Dienstplan gehört heute bereits eine App, auf der man unter anderem die Tourenplanung findet, aber auch schnellen Kontakt mit Mitarbeiterinnen bekommt. Schwestern der Station sind viel mit dem Auto unterwegs und das bei jeder Witterung, "Man ist selbständig, hat aber auch eine Eigenverantwortung und muss bei den Kranken und zu Pflegenden auch ein Selbstvertrauen haben," sagt Jasmin Haag. Eigenverantwortlich handeln ist angesagt.

Es ist ein vielseitiger Beruf mit entsprechenden Aufstiegschancen bis hin zur Pflegedienstleitung oder Wundmanager. Durch entsprechendes Studium  oder Weiterbildung  ist es möglich zum Beispiel im Bereich Medizinischer Dienst oder Gerontopsychiatrie, also das Behandeln und Beraten von älteren Patienten, die unter psychiatrischen und körperlichen Erkrankungen leiden bis hin zur Demenz fachlich kompetent zu arbeiten. Die Auszubildende lobt das duale Ausbildungssystem. Da zeige ich oft in der praktischen Umsetzung, dass das in der Schule Gelernte auch Sinn macht. In diesem Zusammenhang wirft Johanna Dietz noch ein, dass bei allem immer der Grundsatz "Ambulante vor Stationärer Pflege" gestärkt werden soll.

©Hanns Friedrich

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