Angekündigt waren nicht nur Märsche, aber dass das musikalische Spektrum so weit ausgelegt sein würde, damit hatten die wenigsten gerechnet. Ebenso wenig damit, dass sie erst bei Zugabe zwei zu dem kamen, worauf sie sich vielleicht schwerpunktmäßig eingestellt hatten: zum Mitklatschen im geraden Takt. Aber sie hatten bis dahin so viele wunderbare musikalische Erlebnisse gehabt, dass sie gerne auf mehr Eigenbeteiligung dieser Art verzichteten.
Unter Leitung von Oberstleutnant Roland Kahle, der zudem eine äußerst charmante Moderation übernahm, stieg das Heeresmusikkorps mit seinem eigentlichen Element, der Militärmusik, in die ungeahnte Vielfalt ein. Mit Otto M. Schwarz machte es sich zur fröhlich lautmalenden 80-Tage-Reise von Phileas Fogg um die Welt auf und sorgte auf die angenehmste Weise dafür, dass sich die Zuhörer plötzlich in einer Elefantenkarawane und wenig später mitten in einem Überfall auf Indianer befanden.
Als großartiges Geschenk über den ohnehin wohltätigen Einsatz hinaus hatten die Heeresmusiker eine fantastische Andrew-Lloyd-Webber-Gala mitgebracht, die mit ihren einmaligen Musical-Melodien auch zum Träumen einlud.
Immer wieder verblüfften einzelne Musiker mit ihren solistischen Qualitäten, den absoluten Höhepunkt (auch räumlich) erreichten „Los Escalieros“, die vier Schlagzeuger, die nichts anderes machten, als auf eine Leiter zu hauen – aber mit ihrer rhythmischen Präzision, ihrem körperlichen Einsatz und ihrer pfiffigen Choreografie kaum zu bremsende Beifallsstürme auslösten.
Allergrößten Gefallen fand das Publikum auch am Ausflug in die irische Volksmusik, bei dem Eugen Knittel mit seinem Akkordeon so einheizte, dass sich das Temperament gerne beim Tanzen in einem Pub entladen hätte.
Was gäbe es nicht noch alles zu schwärmen: vom Hummelflug in atemberaubender Klarinetten-Fingerfertigkeit bis zum rollenden Zirkusdonner der Posaunen, von Leonard Bernsteins Candide-Ouvertüre bis zu Randy Crawfords Wunsch davonzufliegen. Halten wir es mit Angelika Ochs, der Geschäftsführerin des Caritasverbands Rhön-Grabfeld. Sie überreichte Roland Kahle eine ganze, sinnbildliche Caritas-Tüte voll Respekt für so viel engagierten Einsatz im Dienst der guten Sache. Denn der Erlös des Benefizkonzerts kommt den Beratungsdiensten und der sozialen Arbeit vor Ort zugute. Insofern hatten auch die Besucher bewiesen, dass sie sich nicht nur an der schönen Musik freuen wollten, sondern sich als Teil der Solidargemeinschaft verstehen. Dafür dankte ihnen Caritas-Vorsitzender Reiner Türk.
Nachrichten
Begeisterndes Benefizkonzert des Heeresmusikkorps Veitshöchheim
Eine musikalische Überraschung nach der anderen – Bad Neustadt (new) Eine Überraschung nach der anderen zauberte das Heeresmusikkorps Veitshöchheim aus seinem überquellenden Notenrucksack beim Benefizkonzert, das dieser begeisternde Klangkörper in der voll besetzten Stadthalle zugunsten des Caritasverbands Rhön-Grabfeld gab.